EWAZ

Energie und Wasserspeicher Harz (EWAZ)

Entwicklung innovativer Ansätze zur Kopplung der Systemdienstleistungen von Energiewasserspeicherung, Trinkwasserressourcensicherung, nachhaltigem Hochwasserschutz und Niedrigwassermanagement

Finanziell gefördert durch

Projektpartner

Kooperationspartner

Das EWAZ-Projekt findet im Zeitraum Juli 2019 und Juni 2022 statt und wird durch EFRE-Mittel der europäischen Union und des Landes Niedersachsens gefördert. Ziel des Projektes ist die Erarbeitung eines Möglichkeitsraumes für Lösungsvarianten, um den Folgen des Klimawandels im Projektgebiet Westharz entgegenzuwirken. Es sollen Lösungen erforscht werden wie der Harz als Multifunktionsspeicher der Wasserwirtschaft und als regionales Energiesystem im Hinblick auf den Klimawandel angepasst werden kann. Projektpartner sind die TU Clausthal, die TU Braunschweig und die Ostfalia Hochschule. Das Projekt wird zusätzlich von den Kooperationspartnern Harzwasserwerke GmbH und Harz Energie GmbH & Co. KG sowie einem Beirat, bestehend aus kommunalen Vertretern und Experten aus den jeweiligen Landesbehörden, unterstützt.

Historisch hat der Bergbau im Harz eine große Bedeutung, was dazu geführt hat, dass bereits eine Vielzahl von über- und untertägigen Bauwerken existiert, die in das wasserwirtschaftliche System um die großen Talsperren integriert werden könnten. Dazu kommen die Anlagen der Oberharzer Wasserwirtschaft, welche bereits zu Teilen durch die Harzwasserwerke in der Anpassungsstrategie an den Klimawandel berücksichtigt werden. Im Rahmen des Projektes sollen eben den bestehenden Anlagen auch neue mögliche Standorte und Erweiterungen des Talsperrensystems untersucht werden. Der Fokus bei der Betrachtung liegt dabei auf der Systemintegration von Energie- und Wasserspeicherung im Westharz.

Aktuell befindet sich das Projekt ungefähr bei der „Halbzeit“ der Projektlaufzeit, wobei der erste Meilenstein des Projektes, die Identifizierung von repräsentativen Standorten innerhalb des Westharzes abgeschlossen ist. Dabei stand der Systemgedanke im Vordergrund, sodass besonders zu nächste die verschiedenen Systemdiestleistungen an einem Standort und dann auch das Zusammenwirken der verschiedenen Standorte/Maßnahmen untersucht wurde.

Folgende Standorte wurden innerhalb des Projektes festgelegt:

  • Okertalsperre – Huneberg (HW-Schutz, Niedrigwasserabgabe, Trinkwassernutzung, Energiespeicherwasser mit Unterbecken Okertalsperre)
  • Odertalsperre – Stöberhai (Trinkwassernutzung mit neuem Oberbecken für die Energiespeicherwasserspeicherung)
  • Wassernutzung im Siebertal (zwei Becken und Energiespeicherwasserspeicherung mit Oberbecken)
  • Wassernutzung des Innerstentales (Überleitung von Wasser zur Grane zum Hochwasserschutz und zur Trinkwassergewinnung sowie Energiespeicherwasserbereitstellung mit untertägigen Becken an bestehender Innerstetalsperre)
  • Granetalsperre (Staudammerhöhung für zusätzliches Trinkwasser sowie Hochwasserschutz und Niedrigwasserabgabe)
  • Herzberger Teich (Hochwasserschutz über den Oker-Grane-Stollen)

Bei der Standortauswahl stand neben der Verfügbarkeit von Daten zu den Standorten und der bestehenden Infrastruktur das Bündelungsgebot im Vordergrund, um Umweltbelastungen zu minimieren. Es werden im Projekt auch Standorte betrachtet, welche bisher kritisch von der Öffentlichkeit betrachtet wurden, es galt sich jedoch im Sinne der Forschung keine Denkverbote aufzuerlegen, wobei die Sensitivität der Thematik allen Beteiligten bewusst ist.

Durch die Ostfalia Hochschule wurden die Standorte bisher unter anderem im Hinblick auf ihre Leistungsfähigkeit als wasserwirtschaftlicher Speicher untersucht, wobei auch mögliche bauliche Anforderungen für einzelne Varianten betrachtet wurden. Auch wurden Ansätze in Bezug auf die synergetische Nutzung von Trinkwasser- und Pumpwasserspeicher konzipiert was bisher in der Fachwelt eher ausgeschlossen wurde. Weiterhin wurde in enger Zusammenarbeit mit den Harzwasserwerken und dem Projektpartner TU Braunschweig ein mögliches Konzept für den Ausbau des Wasserüberleitungssystems erarbeitet.

Die kommenden Schritte innerhalb von EWAZ werden die Untersuchung der Leistungsfähigkeit der einzelnen Standorte im Hinblick auf die einzelnen Systemdienstleistungen sein. Eine aktuelle Pressemitteilung des Projektes findet sich hier (Stand: März 2022).

Für weitere Informationen sind wir gerne für Sie da;

Projektleiter:

Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher

Email:k.roettcher@ostfalia.de
Phone:+49 5826 988 61230